Lotto Baden-Württemberg
Es heißt, dass dem Menschen ein natürlicher Spieltrieb und das Streben nach Gewinn angeboren sei. Kein Wunder also, dass Lotterien eine lange Tradition haben - in Mitteleuropa gibt es sie schon seit dem ausgehenden Mittelalter. Auf Messen, Jahrmärkten und Festen wurden aus Glückstöpfen Lose gezogen und an Glücksrädern die Gewinnzahlen ermittelt. Aus der ursprünglichen Totalisator-Wette beim Pferderennsport entwickelten sich im Laufe der Zeit unterschiedliche Varianten. Dabei erlangte der Fußball-Toto die größte Bedeutung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurden in den deutschen Bundesländern staatliche Toto-Gesellschaften gegründet. Mit den Überschüssen wurde damals vor allem der Sport unterstützt. Neben dem Toto wurde in den 1950er-Jahren schrittweise das LOTTO 6aus49 eingeführt. Die heutige Gesellschaft in Baden-Württemberg entstand 1948 unter dem Namen "Staatliche Sport-Toto GmbH". 1991 wurde sie in "Staatliche Toto-Lotto GmbH" umbenannt. Lotterien wurden über Jahrhunderte hinweg von der Obrigkeit veranstaltet und dienten üblicherweise dem Zweck, Armen-, Waisen- oder Schulhäuser, Hospitäler und andere karitative Aufgaben zu finanzieren. Häufig wurde der Erlös zum Wiederaufbau nach Brandunglücken oder Kriegen verwendet. Der Ertrag aus der ersten staatlichen Lotterie in Deutschland etwa, die von 1610 bis 1614 in Hamburg stattfand, war für ein "Zucht- und Arbeitshaus" bestimmt. Unser heutiges Zahlenlotto lässt sich auf das "Lotto di Genova" in Italien zurückführen. Der Legende nach wurden in Genua um das Jahr 1620 alljährlich die Ratsherren durch Losentscheid gewählt. 90 Namen wurden auf Lose geschrieben, von denen fünf gezogen wurden. Später ersetzte man die Namen der Kandidaten durch die Zahlen 1 bis 90: Die erste Lotterie nach der Formel "5 aus 90" war geboren.